Hey, hast du auch schon mal von Personas gehört und dich gefragt, was zum Teufel das eigentlich bringt? Ich auch! Und ich sage dir, ich bin mehr als einmal über den gleichen Stein gestolpert. Aber lass mich dir mal erzählen, warum dieser ganze Persona-Kram nicht nur leeres Geschwätz ist und wie wir diesen Ansatz so richtig zum Leben erwecken können.
Wie das mit den Personas so ist
Ich habe in meiner Zeit schon so viele verschiedene Arten von Personas gesehen – UX Personas, die beim Webdesign helfen sollen, Product Development Personas, die dann doch irgendwie seltener vorkommen, und natürlich Buyer Personas für Content und Inbound Marketing. Aber jedes Mal, wenn ich in Organisationen auf diese stoße, habe ich fast schon darauf gewettet, dass die Antwort sowas ist wie: „Ah ja, die haben wir irgendwo, muss ich mal schauen.“ Oder noch besser: „Hatten wir mal, aber ehrlich, benutzt hat die kaum jemand.“ Klingt bekannt? Dachte ich mir.
Wo ist also der Haken? Ich glaube, das Problem ist nicht, dass die Idee dahinter schlecht ist. Nein, das Problem ist: Personas verstauben irgendwo in der Schublade. Erstellt und abgehakt. Aber warte mal – hätten wir dann nicht gleich bei der guten alten Zielgruppe bleiben können?
Personas sind mehr wie nur Papier-Charaktere
Wenn wir ehrlich sind, wissen wir doch beide, dass Personas mehr sein sollten als nur ein Stück Papier mit ein paar netten Charaktereigenschaften drauf. Es geht darum, lebensechte „Menschen“ zu erschaffen, die uns dabei helfen, unsere Produkte, Services oder Inhalte so zu gestalten, dass sie wirklich einen Unterschied im Leben unserer Kunden machen.
Und hier kommt die Kreuzung: Personas sollten nicht das Ende, sondern der Start eines Denkprozesses sein. Ein fortlaufender Prozess, der systematisch in jede Initiative einfließt. Stell dir vor, dein Team gräbt tief, diskutiert und erstellt eine Persona, die wirklich Hand und Fuß hat. Perfekt. Aber sobald jemand Neues dazukommt oder etwas Zeit verstreicht, zerschellt die schöne Illusion.
Perspektivenwechsel
Wir brauchen einen Perspektivenwechsel. Schluss mit dem Blick von innen nach außen. Wir müssen den Spieß umdrehen und aus der Sicht unserer Kunden denken und handeln. Und dafür ist es unabdingbar, den ganzen Persona-Ansatz als Teile eines Prozesses zu sehen, nicht als etwas, das man in einem halbtägigen Workshop abhakt und dann vergisst.
Wie sagte Malcom Gladwell so schön? „Zehntausend Stunden sind die magische Zahl der Meisterschaft.“ Genau darum geht es. Wir müssen Personas als Teil eines lebenden, atemenden Prozesses begreifen, der sich mit jedem neuen Stück Information, mit jeder neu gewonnenen Erkenntnis, weiterentwickelt.
Hier sind drei Dinge, die wir im Kopf behalten sollten:
- Dieser Prozess sollte als Chance gesehen werden, nicht als Hindernis. Lass uns Spaß haben, während wir unser Angebot verbessern.
- Wir müssen unsere Ergebnisse festhalten und managen können.
- Bei jedem Lernen sollte das System gefüttert werden, damit sich unsere Customer Centricity ständig weiterentwickelt und niemals stillsteht.
Ein Framework, das ich total inspirierend finde, ist die sogenannte Proto-Persona aus dem Lean UX. Besonders für Content-Marketing und Kommunikation ist das ein Kracher.
Am Ende des Tages geht es nicht darum, was wir sagen möchten oder welche Botschaft wir haben. Es geht darum, uns den echten Lebensrealitäten anzunähern und auf dieser Basis Maßnahmen zu entwickeln, die uns unseren Zielen näherbringen.
Also weg mit dem Staub auf unseren Persona-Dokumenten! Lass sie als Denkprozess in unserem täglichen Handeln lebendig werden.